Thur-Sanierung
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Plan gefasst, die drohenden Hochwasser der Thur zu bändigen. Die Dämme der ersten Thurkorrektion schufen vermeintliche Abhilfe. In den 1960er- und 1970er-Jahren trat der Fluss jedoch mehrfach über die Ufer – 1978 mit verheerenden Folgen.
Der Kanton Zürich handelte rasch und legte 1982 ein Projekt zur Gesamtsanierung des Flusslaufes vor. Das Ingenieurprojekt stiess allerdings in Umweltschutzkreisen auf wenig Gegenliebe. Der Kanton musste über die Bücher gehen.
1986 wurde entschieden, die nötigen Hochwasserschutzmassnahmen im Rahmen anfallender Unterhaltsarbeiten umzusetzen. Das Atelier Stern + Partner erhielt den Auftrag, diese im Rahmen einer landschaftspflegerischen Begleitplanung zu überprüfen und über ihre Erkenntnisse vierteljährlich zu berichten. Zudem hatte das Büro die Befugnis, falls nötig, direkt beim Regierungsrat vorstellig zu werden.
1989 zog der Kanton Thurgau nach und erteilte den Landschaftsarchitekten dasselbe Mandat für den Flussabschnitt auf ihrem Kantonsgebiet. Rund 20 Jahre beschäftigte das Projekt die Spezialisten. Mit unermüdlichem Engagement setzten sie sich für eine naturnahe Ufergestaltung trotz Hochwasserschutz ein und bauten Brücken zwischen vordergründig weit auseinanderliegenden Interessen. (mo)
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Meilensteine auf dem Weg in die Gegenwart
Kommen Sie mit auf eine Reise durch 100 Jahre Geschichte des BSLA und der Landschaftsarchitektur in der Schweiz.
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