Landschaftsarchitekten sind gefordert, bei SIA-Wettbewerben strategischere Entscheidungen zu treffen
Am 20. September 2024 fand in Lausanne eine Nachmittagskonferenz zum Thema SIA-Wettbewerbe 142 und 143 statt. Die Veranstaltung brachte rund 20 Führungskräfte aus BSLA-Büros zusammen. Ein wesentlicher Punkt am ersten BSLA-Unternehmerforum war, dass die Rolle der Landschaftsarchitektur neu zu definieren ist, unter anderem durch eine selektivere und überlegtere Teilnahme an Wettbewerben.
Daniele Graber, Jurist, zeigte rechtliche Finessen, die bei SIA-Wettbewerben oft ignoriert werden. Seine Botschaft war einfach: Wer die Regeln versteht, kann das Spiel beherrschen. Francesco Della Casa, Kantonsarchitekt von Genf, erklärte, dass „es die Landschaftsarchitekten sind, die die Architekturwettbewerbe wirklich gewinnen“. Eine starke Position, die von Christina Zoumboulakis, Architektin und Stadtplanerin SIA, bestätigt wurde, für die „interdisziplinäre Arbeit der absolute Schlüssel zum Erfolg ist“.
Die Teilnehmenden konnten ebenso von den Erfahrungen von Marie-Hélène Giraud, Landschaftsarchitektin BSLA, profitieren, die ihre Lehren aus mehr als 15 Wettbewerbsverfahren teilte. Sie erinnerte daran, dass eine gute Vorbereitung von entscheidender Bedeutung ist. Monika Schenk machte deutlich, wie wichtig es ist, Ausschreibungsunterlagen sorgfältig zu lesen, bevor man sich engagiere. Damit lässt sich Frustration vermeiden.
Die Diskussion nahm eine neue Dimension an, als es um die Beteiligung von Landschaftsarchitekten in Wettbewerbsjurys ging. Die zentrale Idee? Die Bedingungen von Anfang an zu verhandeln. Ob sie nun Jurymitglied oder Sachverständiger sind: Es ist von entscheidender Bedeutung, eine angemessene Präsenz in den Entscheidungsprozessen zu gewährleisten.
Die Podiumsdiskussion am Ende des Nachmittags, die durch die Beiträge von Nathalie Luyet (Architektin und Stadtplanerin) und Didier Collin (Concours suisse) bereichert wurde, stiess auf reges Interesse.
Der Austausch und der anschliessende Apéro ermöglichten es den Führungskräften der BSLA-Büros, neue Perspektiven zu erkunden und gleichzeitig die Beziehungen untereinander zu stärken.
Das erste Unternehmerforum in der Westschweiz ist der Beginn einer Reihe von jährlichen Veranstaltungen. Sie sollen dazu beitragen, den Dialog über Herausforderungen und Chancen des Berufsstandes zu stärken. Die Wirkung dieses Treffens war klar: Um Fortschritte zu machen, ist es für Landschaftsarchitekten an der Zeit, strategischere Entscheidungen zu treffen und sich als wichtige Akteure im Wettbewerbswesen zu positionieren.