Gemeinschaftswerk Baukultur
Pointierte Statements, scharfe Analysen und offen geführte Diskussionen: Das Departement Architektur Bau Landschaft Raum der OST – Ostschweizer Fachhochschule organisierte gemeinsam mit dem Schweizer Heimatschutz die Tagung «Gemeinschaftswerk Baukultur».
Am 15. September haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Bundesämter für Kultur, Raumentwicklung und Umwelt, von kantonalen und kommunalen Behörden, der Berufsverbände aller beteiligten Disziplinen, von Investoren und Bauherren, der Zivilgesellschaft, aber auch Studierende des neuen Departements zuerst mit den Visionen zur Baukultur, dann mit dem aktuellen Zustand der gebauten Umwelt, und später mit den Chancen und Risiken dieses Gemeinschaftswerks auseinandergesetzt. Co-Präsident Jan Stadelmann präsentierte den Standpunkt des BSLA.
Schnell hat sich dabei gezeigt, dass das Gemeinschaftswerk Baukultur kein Sonntagsspaziergang werden wird, sondern eher eine herausfordernde und langwierige Expedition – insbesondere wenn man sich die mit dem Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 verbundenen Herausforderungen für die räumliche Entwicklung vor Augen führt. Eine neue Planungs-, Entscheidungs- und Beteiligungskultur (oder auch Streitkultur) wird gefordert sein, ein neues Bewusstsein für interdisziplinäre und integrative Prozesse, auch die Entwicklung von neuen Methoden und Instrumenten – formellen und informellen. Vision müssen gewagt werden, Gesamtkonzepte entwickelt, die nicht nur funktionale, ökonomische und technische Aspekte berücksichtigen, sondern an erster Stelle die Entwicklung von räumlichen, gestalterischen und kulturellen Qualitäten stellen. Die sinnliche Wahrnehmung, das allgemeine Verständnis und die offene Diskussion der Qualitäten und Defizite der gebauten Umwelt müssen wieder geübt und gewagt werden.